Montag, 30. Dezember 2013
Zitat der Woche #12
"Ich finde es eigentlich gut, dass wir noch eine Nullprobe haben... oder mehrere... die verkackt sind."
Montag, 16. Dezember 2013
An einem Mittwoch
Der Physiktrakt war leer.
Nur die blauen Spinde standen stumm an der Wand, vor ihnen ein paar
Stühle auf denen sie saßen. Regen prasselte dumpf auf die
Dachscheibe durch die trübes Licht fiel.
Sie sahen sich nicht an.
Pierre hatte seinen Ranzen auf dem Stuhl zwischen die Beine geklemmt
und starrte auf die Nummer seines Schließfaches:
14553.
„Ich habe mein Telefon so
doll vor Wut auf den Boden geschmissen, nachdem du um zweiten mal
aufgelegt hast, dass es in tausend Teile zersprungen ist.“ sagte
er.
„Ich war auch sauer auf
dich.“ antwortete John. Seine Jacke war durchnässt von dem vorigen
Spaziergang durch den Regen, auch die von Pierre.
Eins, Vier, Fünf, Fünf,
Drei.
John seufzte. „Hättest du
mich nicht immer gebeten, hätte ich früher aufgelegt und wenn du
mir keine SMS geschrieben hättest, würden wir nicht hier sitzen.“
Leise fuhr er fort. „Und ich fand es schön, dass du nochmal
geschrieben hast.“
Einsvierfünffünfdrei.
Pierre wischte sich zwei
Tränen weg.
„Weißt du, manchmal frage
ich mich, warum nicht gleich so...“ sagte er. Die Glastür zur Aula
schwang auf und ein kleines Mädchen stiefelte zu seinem Spind. Man
merkte an Johns Stimme, wie er sich ertappt fühlte, allerdings eher
von dem Mädchen als von Pierres Feststellung. „Also dann geht
diesen Donnerstag nicht, dann nächsten.“ Pierre wartete mit seiner
Antwort bis sie wieder alleine waren. Die Tür fiel ins Schloss. Es
wurde wieder still. Der Regen tropfte weiter monoton auf die
Dachscheibe. „Ja, dann nächsten Donnerstag, ich möchte da
unbedingt hin mit dir.“ „Okay, dann halten wir das fest.“
Pierre machte seinen Ranzen auf, kramte ein Taschentuch raus. „Wollen
wir mal langsam wieder zurück in die Aula?“ fragte John.
Vierzehntausendfünfhundertdreiundfünfzig.
„Okay.“ John stand auf,
Pierre richtete sich langsam auf. Sie sahen sich an. Als John sich
zum gehen wendete, griff Pierre ihm am Handgelenk und blickte ihm in
die Augen. „Ich liebe dich!“ John flüsterte zurück. „Ich dich
doch auch.“ Sie schulterten ihre Schultaschen und verließen den
schmalen Flur durch die Glastür, die sie vom regen Treiben in der
Aula abgeschirmt hatte. Der Trakt war leer. Der Regen tropfte dumpf
auf die Dachscheibe durch die graues Licht fiel. Vor dem einen Spind
standen zwei Stühle auf denen sie gesessen hatten:
14553
Sonntag, 15. Dezember 2013
Freitag, 4. Oktober 2013
Samstag, 28. September 2013
Dienstag, 24. September 2013
Erstwähler
Sorgsam greife ich nach meinem Wahlbescheid und halte ihn fest in meiner rechten Hand. Die Brieftasche mit dem Personalausweis stecke ich in die Hosentasche. Ich ziehe meine Jacke und die Schuhe an. Mutter und ich steigen ins Auto. Nachdem ich ihr gesagt habe, dass heute Wahl ist, will sie nun auch wählen gehen.
Die Fahrt über herrscht schweigen. Auf dem Parkplatz angekommen, schaltet sie den Motor des Kraftfahrzeugs aus und schaut mich an. "Was wähle ich denn jetzt?" Fragt sie mich. Mich, den 18 jährigen Sohn. Den Erstwähler.
"Warum fragst du mich das?"
"Ich habe mich nicht so damit beschäftigt. Also... CDU?"
Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
"Die wollen nicht, dass ich heiraten kann."
"Das ist ein Argument. Wer will das denn?"
"Alle anderen."
"Das schränkt die Wahl ja nicht sonderlich ein. Und diese AfD?"
Ich ziehe die zweite Augebraue hoch.
"Kann man die wählen?"
Ich schüttel energisch den Kopf.
"Naja, dann müssen wir ja was Linkes wählen. Ist ja auch nicht schlecht. Erzähl das aber bloß nicht deiner Oma."
Ich nicke und wir steigen aus dem Auto. Das alte Ehepaar, das kurz nach uns auf dem Parkplatz eingetroffen ist, schleppt sich bereits wieder Richtung A-Klasse. Wir betreten unser Wahllokal, das beschauliche Gemeindehaus mit den türkisen Tür-und Fensterrahmen. Im Vorraum stehen zwei weitere alte Ehepaare. Die beiden Frauen liegen sich in den Armen.
"Das ist ja schön, dass ich dich mal wieder gesehen habe Gerda. Machs gut."
Ja, sie hieß wirklich Gerda.
Im Wahlraum angekommen, sitzen dort vier Personen an einem langen Tisch. Ich überreiche ehrfürchtig meinen Wahlbescheid und meinen Personalausweis.
"Danke, den brauche ich nicht."
Natürlich brauchen sie den, es steht auf dem Wahlbescheid drauf, ich habe ihn mir extra durchgelesen, sogar mehrfach. Immer und immer wieder. Da steht es schwarz auf weiß: Bringen sie diesen Wahlbescheid und ihren Personalausweis mit in ihr örtliches Wahllokal.
Ich erhalte meinen Zettel und verschwinde in einer der "Kabinen", welche aus einem halbkreisförmigen Stück Pappe auf einem Tisch und einem Stuhl bestehen. Sorgsam lese ich mir die Namen durch. Einige höre ich zum ersten Mal. Doch ich habe mich bereits entschieden, will diesen Moment nur wirken lassen. Langsam greife ich nach dem, mit Paketschnur gesicherten Kugelschreiber und mache meine zwei Kreuze.
Ich schaue zu meiner Mutter rüber, die bereits ihren Zettel faltet. Ich tue es ihr gleich, steige von meinem Stuhl und stecke meine Wahl in die Urne. Der Bürgermeister steht auf einmal an dem langen Tisch. Ich und meine Mutter grüßen, es kommt kein Gruß zurück.
Seine Partei wird bei dieser Wahl das schlechteste Ergebnis seit ihrer Gründung erleben.
Die Fahrt über herrscht schweigen. Auf dem Parkplatz angekommen, schaltet sie den Motor des Kraftfahrzeugs aus und schaut mich an. "Was wähle ich denn jetzt?" Fragt sie mich. Mich, den 18 jährigen Sohn. Den Erstwähler.
"Warum fragst du mich das?"
"Ich habe mich nicht so damit beschäftigt. Also... CDU?"
Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
"Die wollen nicht, dass ich heiraten kann."
"Das ist ein Argument. Wer will das denn?"
"Alle anderen."
"Das schränkt die Wahl ja nicht sonderlich ein. Und diese AfD?"
Ich ziehe die zweite Augebraue hoch.
"Kann man die wählen?"
Ich schüttel energisch den Kopf.
"Naja, dann müssen wir ja was Linkes wählen. Ist ja auch nicht schlecht. Erzähl das aber bloß nicht deiner Oma."
Ich nicke und wir steigen aus dem Auto. Das alte Ehepaar, das kurz nach uns auf dem Parkplatz eingetroffen ist, schleppt sich bereits wieder Richtung A-Klasse. Wir betreten unser Wahllokal, das beschauliche Gemeindehaus mit den türkisen Tür-und Fensterrahmen. Im Vorraum stehen zwei weitere alte Ehepaare. Die beiden Frauen liegen sich in den Armen.
"Das ist ja schön, dass ich dich mal wieder gesehen habe Gerda. Machs gut."
Ja, sie hieß wirklich Gerda.
Im Wahlraum angekommen, sitzen dort vier Personen an einem langen Tisch. Ich überreiche ehrfürchtig meinen Wahlbescheid und meinen Personalausweis.
"Danke, den brauche ich nicht."
Natürlich brauchen sie den, es steht auf dem Wahlbescheid drauf, ich habe ihn mir extra durchgelesen, sogar mehrfach. Immer und immer wieder. Da steht es schwarz auf weiß: Bringen sie diesen Wahlbescheid und ihren Personalausweis mit in ihr örtliches Wahllokal.
Ich erhalte meinen Zettel und verschwinde in einer der "Kabinen", welche aus einem halbkreisförmigen Stück Pappe auf einem Tisch und einem Stuhl bestehen. Sorgsam lese ich mir die Namen durch. Einige höre ich zum ersten Mal. Doch ich habe mich bereits entschieden, will diesen Moment nur wirken lassen. Langsam greife ich nach dem, mit Paketschnur gesicherten Kugelschreiber und mache meine zwei Kreuze.
Ich schaue zu meiner Mutter rüber, die bereits ihren Zettel faltet. Ich tue es ihr gleich, steige von meinem Stuhl und stecke meine Wahl in die Urne. Der Bürgermeister steht auf einmal an dem langen Tisch. Ich und meine Mutter grüßen, es kommt kein Gruß zurück.
Seine Partei wird bei dieser Wahl das schlechteste Ergebnis seit ihrer Gründung erleben.
Montag, 26. August 2013
Oktopodenschlurfen - Eine Dauerwelle
„Jetzt erst recht!“ sagte jemand,
der ich war. Weil er immer wieder ... Weil ich damals, als der Schrei
mir im Halse stecken blieb, schreien wollte, aber nicht konnte. Weil
die Wahrheit mehr als nur einen erstickten Schrei … Ich sollte
Klartext reden. Immer noch haben die Wörter Schwierigkeiten mit ihm.
Jemand, der keine Ausreden mag, sollte ihn nicht lesen, geschweige
denn von seinem vorigen Beruf in seinem vorigen Leben wissen. Doch
ich gehe hier zu sehr ins Detail, ich muss schlurfen. Links. Rechts.
Links. Rechts.
Schon als junger Spund, klug und willig, fix und
fertig mit mancherlei Worten, schrieb ich, was andere sich in
Gedanken nicht einmal trauen zu denken mögen, so wie einst den
Anfang vom Ende mit beginn der gymnasialen Oberstufe in einem kleinen
Städtchen namens Waldforst, gelegen im Norden der jungen Republik,
die vor nicht allzu langer Zeit erschüttert wurde, ich ich es im
Schulhaus der Fjörg-Asmussen-Schule der Straße drei mit Hausnummer
fünfundfünfzig im kleinen Städtchen lernte, sah und mich darauf
vom Rest der Welt abzuspalten, um in die ostseeartigen Texte eines
alten Mannes mit zwei SS Runen im Namen.
Und nun bin ich wieder zu
Diensten, jemanden, dem ich mein ICH offenbaren soll, da sich das
besser verkauft, auch wenn die eigentliche geschichte, die ich zu
erzählen habe mit meinem schwarzen Stabilo Fineliner mit namens Dirk
und diesem linierten Blatt Papier in den Hintergrund tritt. Diese
fing lange vor mir an, vor allem, weit, weit vergessen in einer Stadt
mit dem malerischen Namen Stadtburg. Anfangs glaubte ich, dass ein
von der Geschichte längst zerhacktes Hansenest lediglich Japaner mit
telefonfähigen Fotoapparaten anlocken könnte, doch dann stieß ich
im sogenannten Internet, Neuland für uns alle, wie unsere
Regierungschefin dem Volke vor gar nicht allzu langer Zeit
propagandierte, auf die Story des Jahrhunderts. Ein Netzwerk sammelte
geschichtliche Daten, personelle Bezüge und setzte sie in einen
Zusammenhang für so einen armen Tropf wie mich.
Bereits als die
Dinger auf den Markt kamen, hatte er sich einen Apfel gekauft. Ob er
einfach hip und angesagt sein wollte, einfach keine Ahnung, oder nur
eine Vorliebe für gleichnamiges Obst hatte, kann ich an dieser
Stelle nicht sagen. Aber spätestens hier musste er, wie so viele
andere Bundesbürger, leidlich lernen, dieses Neuland zu bezwingen,
es zu zähmen und zu bestellen. Sobald saugte er Wörter wie
„Browser“, „Chatroom“ oder gar „Seite“ in seinen gekürten
Wortschatz auf, wie es ihm keiner nachmachen konnte.
Die Langeweile
drängte, trieb ihn in der vernetzten Suppe von Seite zu Seite zu
Pornoseite, YouPorn, pr0gramm, fratzenbuch und zurück zu pornhub.xx
weiter zu kinox.to und stolperte ganz zufällig beim eingeben eines
Zeppelinnamens auf eine ihm nie bekannt gewordene Adresse:
www.wikipedia.de . In
lateinischen Lettern klopfte die Seite sachliche texte zusammen. Eher
zum gähnen als zum ejakulieren.
Doch die Flut an Lettern ist
erschlagenswert und er wusste nicht, er weiß es immer noch nicht,
wie er eine Geschichte spannend und inhaltlich anschaulich verpackt
und schlurft rückgradlos wie durch sein ganzes Leben durch das Buch
und hinterlässt wahllos Tintenkleckse. Eins ist sicher: Ich habe
dazu schon nach der ersten Seite „Nein!“ und „weglegen“
gesagt.
Montag, 12. August 2013
Die Lo(h)sung
Krumtah
Krumtah
Scheeler Dunst am Düstrenhain
Hainer Scheel am Dunstendüst
Krumtah
Krumtah
Rumor im untren Magenplatz
Geplatzter Magen um Ormuntrin
Tahkrum
Tahkrum
Sprachenwandel im Internet
Nettendel am Sprachenmint
Tahkrum
Tahkrum
*grins
Donnerstag, 1. August 2013
Zitat der Woche #10
"Das ist kein unsauberer Reim. Das ist kein gebrochener Reim. Das ist ein beschissener Reim."
Samstag, 27. Juli 2013
Dienstag, 16. Juli 2013
Sonntag, 14. Juli 2013
Montag, 17. Juni 2013
Sonntag, 16. Juni 2013
Zitat der Woche #9
"Ribbentrop, sitzt meine Fliege richtig?"
"Weiß nicht, fragen Sie lieber Göring, der kennt sich mit Fliegen aus."
Samstag, 25. Mai 2013
Sonntag, 19. Mai 2013
Montag, 13. Mai 2013
Sonntag, 12. Mai 2013
Donnerstag, 2. Mai 2013
Montag, 22. April 2013
Donnerstag, 18. April 2013
Dienstag, 16. April 2013
Montag, 1. April 2013
Sonntag, 10. März 2013
Montag, 18. Februar 2013
Donnerstag, 7. Februar 2013
Fräulein Margarete
Das Fräulein Margarete
spielt so gern Trompete
Morgens, mittags, und des Nachts
spielt Sie ohn' Unterlaß
Und wenn einmal das Instrument nicht zu Händen ist
bedient sich das Fräulein einer ganz besonderen Lißt
Dann ziehts Sie freilich in die Stadt hinein
und schaut in viele der großen Säle rein
Um den Männern einen vorzusingen
die Stimme an den Mann zu bringen
Es ist ein wahrer Hochgenuss
ein wahrer Hochgenuss
wahrer Hochgenuss
Und wenn's Fräulein dann nach Hause muss
geht Sie nie alleine
spielt so gern Trompete
Morgens, mittags, und des Nachts
spielt Sie ohn' Unterlaß
Und wenn einmal das Instrument nicht zu Händen ist
bedient sich das Fräulein einer ganz besonderen Lißt
Dann ziehts Sie freilich in die Stadt hinein
und schaut in viele der großen Säle rein
Um den Männern einen vorzusingen
die Stimme an den Mann zu bringen
Es ist ein wahrer Hochgenuss
ein wahrer Hochgenuss
wahrer Hochgenuss
Und wenn's Fräulein dann nach Hause muss
geht Sie nie alleine
Dienstag, 8. Januar 2013
Leute
Schreien, reißen:
Gerechtigkeit! Gerechtigkeit!
Schreien, reißen:
Billig! Billig!
Schreien, reißen:
Willig, willig?
Niemand.
Gerechtigkeit! Gerechtigkeit!
Schreien, reißen:
Billig! Billig!
Schreien, reißen:
Willig, willig?
Niemand.
Zitat der Woche #4
"Ich weiß nicht, warum die so einen Aufruhr machen, nur weil sie sich zum Mann umoperieren lassen hat. Ist doch seine Sache. Ist ja nicht so, dass er schwul wäre..."
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